5. November 2017

Rezension: „Touched – Die Schatten der Vergangenheit“

Titel: „Touched – Die Schatten der Vergangenheit“

Autorin: Corrine Jackson

Seiten: 416 (Hardcover)

Verlag: Thienemann

Preis: 16,95€
 
 
Inhalt

In der Tonaufnahme, die Remys Mutter kurz vor ihrem Tod für Remy aufgenommen hat, ist immer wieder von ihrem Großvater die Rede.
In der Hoffnung, mehr über ihre Gabe zu erfahren, nimmt Remy schließlich Kontakt zu ihm auf und folgt seiner Einladung nach San Francisco. Asher, der den Besuch für zu gefährlich hält, begleitet sie kurzerhand.
Dort angekommen, begegnet Remy zum ersten Mal einem Kreis von anderen Heilerinnen. Doch schnell muss sie feststellen, dass deren Begabung anders funktioniert, als ihre eigene. Und auch ihr Großvater scheint ein undurchsichtiges Spiel zu spielen.
Spätestens, als eine Heilerin tot aufgefunden wird und Asher plötzlich spurlos verschwindet, ist klar, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht…

Meine Meinung

„Touched – Die Schatten der Vergangenheit“ ist der zweite Band der „Touched“-Trilogie von Corrine Jackson.

Das Cover ist im gleichen Stil gestaltet, wie das von Band 1. Schlicht, aber auch leicht mystisch und schön.

Aufgrund einer ausführlichen Wiederholung am Anfang des Buches, gelingt ein schneller Einstieg in die Geschichte. Dennoch sollte man zum Verständnis der immer noch etwas komplizierten Heiler-Beschützer-Thematik Band 1 vorher gelesen haben.

Remy bleibt eine ausgesprochen sympathische Protagonistin. Immer mehr festigt sich die Vermutung, dass ihre Gabe mehr ist, als nur die, einer Heilerin. Sie entwickelt sich stetig weiter und anstatt an den etlichen Herausforderungen zu zerbrechen, wächst sie daran und wird immer mutiger und stärker. Allein ihre Neugierde, mehr über ihre Wurzeln zu erfahren und die Liebe zu ihrer Familie und ihren Freunden macht sie verletzlich.

Asher hingegen wird in diesem Band ziemlich an den Spielfeldrand gedrängt. Ihm fehlen die Ecken und Kanten, um weiterhin das Interesse an seinem Charakter aufrecht zu erhalten.

Auch die Beziehung zwischen Remy und Asher verliert an Magie. Phasenweise wirkt sie kitschig und ohne Tiefgang, dann streiten sie sich wieder, meistens, weil ihre Gaben immer öfter zwischen ihnen stehen. Dennoch gibt es zwischen den beiden nicht genug Dynamik, als dass man mit ihrer Beziehung mit fiebert. Remy wirkt überlegen und der Beziehung beinahe entwachsen.

Dafür gibt es eine Vielzahl von Charakteren, die man neu oder jetzt erst richtig kennenlernt.

So bekommt z.B. Gabriel eine ganz neue und wichtige Bedeutung. Er wandelt sich von Ashers mysteriösem und unnahbarem Bruder hin zu einem Vertrauten, der Remy in schweren Zeiten zur Seite steht. Man findet ihn sympathisch und seinen Charakter interessant. Gabriel zeigt Potential, Asher seinen Platz als männlicher Protagonist streitig zu machen.

Auch die Heilerinnen, die Remy in San Francisco kennenlernt, bringen neuen Schwung in die Geschichte.
Doch für die meiste Spannung sorgt Remys Großvater. Wenn man gerade glaubt, seinen Charakter durchschaut zu haben, zeigt er wieder ein neues Gesicht. Er weiß sehr viel über Heiler und Beschützer, doch man ist nie sicher, auf wessen Seite er steht.
 
Die Handlung ist, anders als in Band 1, durchgehend ziemlich rasant und ereignisreich. Gerade die finalen Szenen sind „Nervenkitzel pur“. 
Auch diesmal gibt es, für einen Jugendroman vielleicht etwas grenzwertig, wieder einige brutale und gewaltreiche Szenen mit viel Folter und sogar Mord. Trotz ihrer Grenzwertigkeit sind die Szenen jedoch sinnvoll in die Handlung eingebaut und verkraftbar.

Da Remy fast die ganze Zeit in San Francisco bei ihrem Großvater ist, spielen ihre neu gewonnenen Familie und ihre Freunden in Blackwell Falls, die man in Band 1 so lieb gewonnen hat, leider ein eher kleine Rolle. Vorher haben sie, durch schöne Wohlfühlmomente, einen Ausgleich zur unheilvollen Heiler-Beschützer-Welt geschaffen, der in diesem Band leider zu kurz kommt.

Die Sprache ist angenehm zu lesen. Der Schreibstil sehr mitreißend.

Fazit

Insgesamt ist das Buch ein durch und durch gelungener zweiter Band. Man wird dort wieder abgeholt, wo Band 1 aufgehört hat und die Thematik entwickelt sich fesselnd weiter. Viele offene Fragen und besonders die neue Dreieckskonstellation zwischen Remy, Asher und Gabriel, macht die Vorfreude auf Band 3 ziemlich groß!

Meine Bewertung

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